Eine Verbindung des menschlichen und des rein analytischen Systems

Kassandra war bekannt für ihre seherischen Fähigkeiten. Ein in Zürich gegründetes Unternehmen hat sie sich zum Vorbild genommen – will aber Gehör finden.

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Die BSR beschäftigt sich damit, wie Berlin smart und nachhaltig werden kann – und das auch in Kooperation mit Anderen. Aus diesem Grund lädt das BSR-Ideenlabor in unregelmäßigen Abständen innovative Start-ups zu uns ins InfraLab ein.
Neulich war Moritz von Plate zu Gast, um Cassantech vorzustellen. Der Bezug zur griechischen Mythologie ist natürlich kein Zufall, bietet das Unternehmen eine Technologie an, die die vorausschauende Wartung großer maschineller Anlagen ermöglicht. Anders als in der Fiktion – die Seherin Kassandra wurde schließlich nicht ernst genommen – ist Cassantec jedoch sehr daran gelegen, eine valide und anerkannte Datenanalyse zu liefern.

Buzzword „Predictive Maintenance“

Von Plate distanzierte sich davon, dass das Start-up „Predictive Maintenance“ anbiete. Sein Unternehmen liefere lediglich Informationen, die andere in die Lage versetzt, diese Arbeit zu machen.
Warum? Menschen können nicht verstehen, wie Daten funktionieren, legt man sie ihnen einfach so vor. Selbst ExpertInnen treffen dann schonmal falsche Entscheidungen – beispielsweise bei Widersprüchlichkeiten. Dennoch ist das ihre Aufgabe. Damit sie diese erfüllen können, bereitet das Team von Casssantec Daten entsprechend auf. So entsteht die perfekte Verbindung des menschlichen und des rein analytischen Systems.
Cassantec bietet allerdings keine deterministische Punktprognose. Dies könne niemand, so von Plate. Aber das Start-up erstellt ein Risikoprofil und gibt die Wahrscheinlichkeit für Störungen in Prozent an – ähnlich einer Wettervorhersage. Es betreibt auch keine Ursachenforschung. Mit Hilfe der aufbereiteten Daten können Betreiber von Maschinen jedoch gezielt damit beginnen.

Spezialisten für Datenaufbereitung

Es gehört zu den Aufgaben der Unternehmen, Daten bereitzustellen – auch wenn die Herstellung einer Verbindung zwischen Sensoren und Datenbank nicht immer trivial ist. Bei alten Komponenten gilt es auch zu überlegen, ob und man hieraus überhaupt Daten erheben kann. In dem Fall könnte auch die Optimierung des Auswechselprozesses eine günstigere Alternative sein.
Der Fokus von Cassantec liegt also ganz klar auf der reinen Weiterverarbeitung der Daten. Hier sind sie Spezialisten, denn in diesem Bereich forscht und arbeitet das Unternehmen bereits seit 2007 und erweitert seither kontinuierlich prädiktive Diagnostik-Ansätze.