I want to ride my Bicycle – schnell und sicher in Berlin

FixMyCity ermöglicht auf seiner Plattform eine transparente Einsicht in Planungsprozesse der Berliner Fahrradwende und zeigt auf, wo die Umsetzungshürden liegen – proaktive Beteiligung der Bürger*innen ausdrücklich erwünscht!

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Das InfraLab Berlin ist ein Ort der Innovation und des digitalen Dialogs. Auch in der aktuellen Situation wollen wir uns mit euch zu den Themen Digitalisierung, Elektromobilität, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz austauschen und unser gemeinsames Netzwerk zuversichtlich erweitern.
Daher könnt ihr nun wöchentlich mit unserer neuen Interview-Reihe ganz entspannt von zuhause aus smarte Projekte und Start-ups kennenlernen.

FixMyCity

Das Projekt FixMyCity begann mit einem Bundesförderprogramm und mündete schnell in einer Kooperation mit dem Berliner Senat und mittlerweile allen 12 Stadtbezirken.
„Es gibt immer wieder gute Gesetze, aber es ist schwierig diese in der Praxis umzusetzen“, sagt Heiko Rintelen, Geschäftsführer, kreative Leitung und Kommunikation, bei FixMyCity, den wir in unserem 10. InfraTalk zu seiner innovativen Idee befragt haben.
Komplex und schwierig umsetzbar ist es in der Tat: Das Berliner Mobilitätsgesetz. Beschlossen im Juni 2018, soll es für eine nachhaltige Verkehrswende und sichere Straßen für Fußgängerinnen, Autofahrerinnen und Radfahrer*innen schaffen. Ein Paradigmenwechsel, lag doch der verkehrsplanerische Ansatz jahrelang darauf, den Autoverkehr flüssig zu halten und Parkplätze im Stadtgebiet zu ermöglichen – am besten direkt vor der Haustür.
FixMyCity hat nun digitale Tools zur Unterstützung der Berliner Verwaltung entwickelt, um die Stadt fahrradfreundlicher und die Prozesse effizienter und transparenter für Bürger*innen zu machen. Auf der Plattform bekommt man Informationen, inwiefern Radstrecken noch in Planung, im Bau oder fertiggestellt sind. Mit dem Happy-Bike-Index werden darüber hinaus auch Daten erhoben und vermittelt, die einen Überblick über die gesamte Radinfrastruktur der Stadt geben.
Besonders wichtig ist den Entwicklern jedoch der kommunikative Ansatz. Über eine digitale Feedback-Funktion können Bürger*innen ein Stimmungsbild abgeben oder der Verwaltung direkte Bedarfe oder Missstände mitteilen. Wünscht man sich beispielsweise an einer besonderen Strecke Fahrradbügel, lässt sich dieser Vorschlag einfach und direkt digital an das Bezirksamt proaktiv vermitteln. Bisher sind 1.200 Meldungen eingegangen, deren Weiterbearbeitungsprozess digital mitverfolgt werden kann.
Natürlich spielt auch Sicherheit eine zentrale Rolle in der Vermittlung zwischen Fahrradfahrer*innen und der Verwaltung. Hierzu hat FixMyCity kürzlich die Umfrage „Berliner Staßencheck“ durchgeführt, an der sich 20.000 Menschen beteiligt haben und mittels 3D-Animationen/Bildern künstliche Fahrradsituation real nachvollziehen und ihre subjektive Angst daran deutlich beschreiben konnten.
Heiko erzählt uns im InfraTalk über aktuelle FixMyCity-Aktionen wie Spielstraßen, bei denen sich Bürger*innen einen Tag freiwillig zur Verkehrsbetreuung melden können. Oder, wie sie Gastronomen bei der Antragsstellung zu Sonderflächennutzung in Corona-Zeiten helfen und welchen Herausforderungen der wachsende Radverkehr in Berlin gegenübersteht.