Nicht die Bohne: Eine Limo aus der Kaffeefrucht

Stella hat uns Selo vorgestellt. Das Erfrischungsgetränk wird aus dem Teil der Kaffeefrucht hergestellt, der sonst im Müll landet: der Hülle.

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Beim InfraLab Berlin BizBreakfast können alle, die auf dem EUREF-Campus arbeiten oder an der InfraLab-Community interessiert sind, entspannt in den Tag einsteigen, netzwerken und jedes Mal ein neues Projekt kennenlernen.
Diese Woche hat uns Stella Deppe besucht und das Erfrischungsgetränk Selo vorgestellt. Es wird aus dem Teil der Kaffeefrucht hergestellt, der sonst im Müll landet: der Hülle. uns diese Woche Stella Deppe, die das Erfrischungsgetränk Selo vorstellt. Das Besondere: Es wird aus dem Teil der Kaffeefrucht hergestellt, welcher bei der Kaffeeproduktion im Müll landet: der Hülle. Die sonnengetrockneten Schalen heißen Cascara und in ihnen stecken eine Menge Aromen und ebenso viel Koffein wie in der Kaffeebohne selbst.
Dem Team von Selo geht es aber nicht darum, einfach nur ein weiteres, hippes Erfrischungsgetränk auf den Markt zu bringen oder womöglich die Club Mate zu ersetzen. Im Vordergrund steht vielmehr der Wunsch, den Ertrag der Kaffeepflanze zu erhöhen.
Inzwischen bezieht das Startup die Cascara bereits von zwei Farmern aus Panama und Costa Rica, die ihren Kaffee unter ökologischen Bedingungen, ohne Einsatz von Pestiziden anbauen. Zielgruppe für Selo sind Konsumenten und Konsumentinnen, die Wert auf Nachhaltigkeit und eine bewusste Ernährung legen.

Selo schmeckt nicht wie Kaffee

Selo im InfraLab Berlin
Stella Deppe beantwortet im Anschluss an ihre Präsentation die vielen Fragen unserer Gäste. Sie hat auch eine Kiste Selo mitgebracht, damit wir den außergewöhnlichen Geschmack des Getränks kennenlernen, der nicht einmal entfernt an Kaffee erinnert. In einer Flasche steckt dennoch so viel Power wie in zwei Espressi – also eine gute Alternative für alle, die keinen Kaffee mögen oder dem Nachmittagstief lieber mit einem Erfrischungsgetränk die Stirn bieten wollen.
Wir können auch die Cascara selbst probieren, die Stella Deppe morgens als Wachmacher über ihr Müsli streut. Sie zeigt uns sogar, wie man daraus mit Hilfe von heißem Wasser einen leckeren Aufguss zubereitet.
“Anfangs haben wir die Lieferungen zum Teil noch selbst mit dem Fahrrad unter die Leute gebracht” erklärt Stella Deppe lachend. Gerade hat das Startup jedoch einen Deal mit einem Großhändler abgeschlossen, von dem rund 50 Berliner Kioskbesitzer ihre Waren beziehen. Wer Selo also gerne beim Späti um die Ecke kaufen möchte, sollte dort einfach mal nachfragen. Mit 1,49 Euro je Flasche befindet sich die Limo in guter Gesellschaft mit vielen anderen Softdrinks. Gleichzeitig will das Team Selo aber auch an Firmen verkaufen, die ihren Angestellten und Gästen auf diese Weise eine nachhaltige Alternative zu den meist üblichen Erfrischungsgetränken anbieten können.

Die Limo aus der Kaffeefrucht ist gesundheitlich unbedenklich

Weil es sich bei der Cascara um ein bislang nicht verbreitetes Lebensmittel aus einem anderen Kulturkreis handelt, könnte die Novel-Food-Verordnung Selo jetzt allerdings noch einen riesigen Stein in den Weg legen: Ehe man unter solchen Voraussetzungen die EU-Zulassung für sein Produkt erhält, vergehen schon mal mehr als 12 Monate. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine bürokratische Angelegenheit. Denn dass Selo gesundheitlich unbedenklich ist, wurde bereits von unabhängigen Instituten bestätigt.
Zuletzt fragen wir Stella Deppe, was “Selo” eigentlich bedeutet, denn wir ahnen bereits, dass es sich nicht um ein Phantasiewort handelt. “Das ist Esperanto – für Schale!”