Interviewreihe zum LoRaWAN-Projekt

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Filiz, Berliner Verkehrsbetriebe

In einer partnerschaftlichen Initiative zwischen dem InfraLab und der Stadt wird der Aufbau eines berlinweiten LoRaWAN-Netzes vorangetrieben, das den Anforderungen kritischer Infrastrukturbetreiber entspricht. In einer neuen Interview-Reihe stellen wir Euch das Projekt und die dahinterstehenden Expertinnen und Experten aus dem InfraLab vor. Was das Netz für die Berliner Verkehrsbetriebe bedeutet, haben wir bei Filiz nachgefragt. Viel Spaß beim Lesen!

1. Wie kann das LoRaWAN die Digitalisierung und Vernetzung des Berliner Nahverkehrs unterstützen?

Um in einer Großstadt wie Berlin einen gut funktionieren ÖPNV anbieten zu können, sind eine Vielzahl technischer Kommunikationssysteme im Hintergrund erforderlich. Diese Systeme dienen alle letztendlich dem Ziel, unsere Fahrgäste komfortabel und pünktlich durch die Stadt zu transportieren. Des Weiteren legen wir großen Wert darauf Technologien einzusetzen, die die „Klimaneutralität“ aktiv unterstützen. Hier bietet LoRaWAN ein enormes Potenzial, da zum einen tausende Sensoren und Steuerungselemente ohne aufwendige, kostenintensive Installation betrieben werden können. Zum anderen benötigen diese Komponenten nur einen Bruchteil an Energie und können somit über Jahre batteriebetrieben werden.

Die BVG betreibt ein weit verzweigtes U-Bahnnetz mit einer Länge von 146km mit vielen, schwer zugänglichen Orten. Hinzu kommen viele Betriebshöfe und Werkstätten, die sich über ganz Berlin verteilen.

Mit LoRaWAN schaffen wir eine einheitliche Funkinfrastruktur für eine schnelle Digitalisierung interner Arbeitsprozesse und Steuerungsaufgaben.

2. Welche Anwendungen innerhalb der BVG profitieren besonders von dieser neuen Technologie?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass insbesondere Anwendungen im U-Bahn-Bereich aus den zuvor genannten Gründen am stärksten profitieren. Hierzu zählen die Überwachung von nicht-öffentlichen Gebäudeteilen und Tunnelanlagen zum Schutz vor Vandalismus und Diebstahl. Die hierdurch entstehenden Schäden belaufen sich jährlich auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

3. Gibt es bereits erste Erfahrungen oder Pilotprojekte, die zeigen, wie LoRaWAN den Betrieb verbessern kann?

Derzeit beginnen wir mit Testinstallationen von LoRaWAN-Sensoren zur Überwachung von Zugängen zu Tunnelanlagen und technischen Betriebsräumen.

Im Bereich Energiemanagement erproben wir die LoRaWAN-Technologie für die vollautomatisierte Erfassung von Stromverbräuchen in der U-Bahn und auf unseren Betriebshöfen. Hiermit wird die Grundlage für einen effizienteren Einsatz dieser kostenbaren Ressource und die Reduzierung der CO2-Emmission geschaffen.

4. Welche Chancen eröffnet das berlinweite LoRaWAN für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs?

Wie in vielen anderen Branchen auch, wird die BVG für die Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen intensiv an der Digitalisierung und Vereinfachung von Prozessabläufen arbeiten. Durch die Kooperation mit den anderen, landeseigenen Betrieben sind wir in der Lage, ein landesweites, kostengünstiges Funknetz aufzubauen und von erheblichen Synergieeffekten zu profitieren. Sensordaten, die ein Unternehmen erfasst, können bei Bedarf anderen Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden.

Diese Anstrengungen kommen letztendlich unseren Fahrgästen, aber auch der gesamten Stadt Berlin zugute, indem wir uns für eine Verkehrsoptimierung und eine umweltfreundliche Gestaltung unseres Stadt- und Lebensraums einsetzen.

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Die weiteren Interviews aus unserer Reihe findet ihr hier:
Heike Strach, Stromnetz Berlin, verantwortliche Projektleiterin im InfraLab: https://infralab.berlin/smartes-berlin/
Dr. Tabea Broecker, Berliner Wasserbetriebe, Mitarbeiterin im Team Forschung und Entwicklung: https://infralab.berlin/smartes-berlin-interviewreihe-zum-lorawan-projekt/


InfraLab Berlin
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