Smartes Berlin: Interviewreihe zum LoRaWAN-Projekt
Berlin bekommt ein innovatives Funknetz:
In einer partnerschaftlichen Initiative zwischen dem InfraLab und der Stadt wird der Aufbau eines berlinweiten LoRaWAN vorangetrieben, das den Anforderungen kritischer Infrastrukturbetreiber entspricht. In einer neuen Interview-Reihe stellen wir Euch das Projekt und die dahinterstehenden Expertinnen und Experten aus dem InfraLab vor. Den Auftakt macht Heike Strach von Stromnetz Berlin, die als verantwortliche Projektleiterin maßgeblich an der Umsetzung beteiligt ist.
Frage 1: Liebe Heike, Berlin möchte gemeinsam mit dem InfraLab und der BIM ein LoRaWAN-Netz aufbauen. Wie macht das Projekt die Stadt smarter?
Das LoRaWAN-Projekt macht Berlin smarter, indem es eine zukunftsweisende, stadtweite Infrastruktur für das Internet der Dinge (IoT) aufbaut. Das Besondere daran ist, dass dieses Projekt aus einer engen Kooperation zwischen den Berliner Infrastrukturunternehmen im Rahmen des InfraLabs hervorgeht. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unser gebündeltes Fachwissen und unsere Ressourcen gezielt einzusetzen, um innovative Lösungen für eine nachhaltige und vernetzte Stadt zu entwickeln.
Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern, von der Stadtverwaltung bis hin zu Technologiepartnern, schaffen wir nicht nur technische Synergien, sondern auch eine starke Basis für den Erfolg des Projekts. Ziel des LoRaWAN-Projekts ist es, eine flächendeckende und energieeffiziente Funknetz-Infrastruktur zu errichten, die am Ende auch den hohen Anforderungen kritischer Infrastrukturen gerecht wird. Die Kooperation im InfraLab und das Innovationsnetzwerk sind dabei entscheidend, um diese Ziele zu erreichen und Berlin als Vorreiter für Smart-City-Lösungen zu positionieren.
Frage 2: Welche neuen Entwicklungen gibt es im Projekt?
Ein wichtiger Meilenstein stellt die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags dar zwischen dem InfraLab, der BIM und der Berlin Energie Netz und Service GmbH, die seit Ende letzten Jahres insbesondere in der technischen Umsetzung – also Planung, Aufbau und Betrieb – des LoRaWAN-Netzwerks unterstützt. Der Kooperationsvertrag legt die rechtlichen Grundlagen für den gemeinsamen Aufbau des LoRaWAN-Netzes fest und bestärkt die Kooperation formal.
Durch die enge Zusammenarbeit und Expertise der BE-NuS konnten wir den Ausbau des LoRaWAN-Netzwerks erheblich vorantreiben. Ihre Unterstützung ermöglichte es uns, gezielt geeignete Standorte zu identifizieren und zu planen, was für eine flächendeckende Netzabdeckung unerlässlich ist. Die BE-NuS ist auch aktiv in die Planung und Umsetzung der Anwendungsfälle der Mitgliedsunternehmen eingebunden. Diese enge Kooperation ist ein zentraler Erfolgsfaktor für das Projekt und hat entscheidenden Einfluss auf die Akzeptanz und den erfolgreichen Einsatz der Technologie auf dem Markt.
Wir stellen bereits ein zunehmendes öffentliches Interesse am Thema LoRaWAN und dem Projekt fest. Unsere Kommunikations- und Netzwerkaktivitäten tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen und Unternehmen über das Projekt, die Technologie und die bisherigen Erfolge informiert sind. Dies zeigt nicht nur die wachsende Relevanz von Digitalisierung, IoT und Smart City-Lösungen. Der zunehmende Austausch und das positive Feedback bestätigen uns auch in unserer Arbeit und motivieren uns, das Thema weiterhin aktiv voranzutreiben.
Frage 3: Kannst du uns Einblicke in einen konkreten Piloten geben, der im Rahmen des LoRaWAN-Aufbaus in Berlin durchgeführt wird?
Ein konkreter Pilot, der derzeit läuft bzw. sich im Rollout befindet, ist die Temperaturüberwachung von Transformatoren in unseren Ortsnetzstationen der Stromnetz Berlin. Mithilfe von LoRaWAN sollen so zukünftig die Temperaturdaten erfasst und an eine zentrale Stelle zur Analyse übertragen werden. Bei kritischen Werten wird z. B. ein Alarm ausgelöst, sodass wir frühzeitig auf potenzielle Überlastungen reagieren können. Dieser Pilot ist ein wichtiger Schritt, um die Netzstabilität zu erhöhen und zeigt, wie LoRaWAN die Effizienz und Sicherheit in der Stadt verbessern kann.
Frage 4: Was macht für Dich die Arbeit im InfraLab aus?
Die Arbeit im InfraLab zeichnet sich durch die enge und innovative Zusammenarbeit zwischen den führenden Berliner Infrastrukturunternehmen aus. Hier haben wir die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die die Stadt zukunftsfähig machen. Besonders spannend finde ich, wie wir durch Projekte konkrete Verbesserungen erzielen und gleichzeitig den Grundstein für weitere digitale Innovationen legen. Das InfraLab ist für mich der ideale Ort, um den Wandel hin zu einem smarten Berlin aktiv mitzugestalten.