Beim InfraLab Berlin BizBreakfast können alle, die auf dem EUREF-Campus arbeiten oder an der InfraLab-Community interessiert sind, entspannt in den Tag einsteigen, netzwerken und jedes Mal ein neues Projekt kennenlernen.
Diese Woche war Mélanie Clerc zu Gast und stellte uns die Plattform ForCity vor, die Stadtentwicklungsprozesse simuliert.
Das Angebot richtet sich vor allem an Infrastrukturunternehmen, die auf diese Weise Folgen von Entscheidungen voraussehen können oder Ergebnisse erhalten, die das Treffen von Entscheidungen erleichtern. Beispielsweise, weil geschaut werden kann, wie sich die Bevölkerung in einem Stadtteil verändert, was passiert, wenn neue Verkehrsadern gebaut werden, ob der Bedarf an Strom sinkt beziehungsweise steigt, oder ob neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Simulationen helfen den Unternehmen auch dabei, ihre Interessen und Belange bei anderen Involvierten wie Kooperationspartnern oder Stadtplanern zu vertreten und Forderungen zu untermauern.
Die Zukunft einer Stadt berechnen
Das Besondere ist die vierte Dimension: der Zeitstrahl. Daten werden nicht einfach zusammengeworfen, um einen Ist-Zustand abzubilden, sondern es wird mit Hilfe von Algorithmen die Zukunft berechnet, so dass anschließend die Entwicklung des analysierten Stadtteils oder gar der Stadt aufs Jahr genau betrachtet werden kann.
“Wenn wir Modelle bauen, denken wir von Anfang an systemisch.” erklärt uns Mélanie. Energie, Arbeitsplätze, Abfall, Wasserverbrauch – alle Bereiche werden mit der gleichen Referenz umgesetzt.
Nutzer greifen über einen Online-Zugang auf die Simulationen zu, und jeder kann entscheiden, welche Datensätze er mit anderen teilen will. Darüber hinaus nutzt ForCity öffentlich zugängliche sowie kaufbare Daten. Mit Hilfe von Algorithmen werden daraus Simulationsmodelle erstellt, die unterschiedliche Dinge vorhersehen – eben je nachdem, welche Annahmen man vorher trifft.
Wer jetzt allerdings glaubt, schwerwiegende Entscheidungen demnächst an ForCity abgeben zu können, irrt: Das Programm entwirft lediglich ein Bild von der Zukunft – damit Verantwortliche letztendlich selbst die bestmöglichen Schritte beschließen können.