Berlin bekommt innovatives LoRaWAN-Funknetz

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Berlin erweitert seine digitale Infrastruktur, verstärkt die sichere Vernetzung und macht die Stadt resilienter. Im Pumpwerk der Berliner Wasserbetriebe in Berlin Wilmersdorf hat Berlins Chief Digital Officer, Martina Klement, gemeinsam mit dem InfraLab Berlin e.V. und der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH eine Absichtserklärung zum Aufbau eines neuen, berlinweiten Long Range Wide Area Networks, kurz LoRaWAN, unterzeichnet. Die Technologie ermöglicht die sichere Übertragung von Daten über weite Strecken und soll die Anforderungen der kritischen Infrastrukturbetreiber erfüllen.

„Die Nutzung fortschrittlicher Sensorik-Anwendungen kann in verschiedenen Bereichen der Infrastruktur eingesetzt werden, um Abläufe effizienter zu gestalten und Informationen bereit-zustellen, die eine schnelle Reaktion ermöglichen. Ob Mobilität, Ressourcenschonung, Klima-schutz oder Krisenmanagement, der Einsatz der LoRaWAN-Technologie ist in vielen Bereichen denkbar und wird einen wertvollen Beitrag leisten, um zum Beispiel frühzeitig und datengestützt auf Extremereignisse reagieren zu können. Die intensive Kooperation mit den kritischen Infrastrukturbetreibern Berlins ermöglicht uns die Nutzung dieser innovativen Technologie, die das Leben in unserer Stadt nachhaltig verbessern.“, sagt Klement anlässlich der offiziellen Vorstellung. Regina Gnirß, stellvertretende Vorsitzende des InfraLab Berlin e.V. und Leiterin Forschung und Entwicklung bei den Berliner Wasserbetrieben, erläutert: „Das LoRaWAN-Netz eröffnet uns neue Möglichkeiten für smarte Stadtlösungen. Als Innovationswerkstatt der Infrastrukturbetreiber BSR, BVG, GASAG, Stromnetz Berlin, BWB und Vattenfall Wärme freuen wir uns, die Stadt in dieser Transformation zu begleiten und zu unterstützen.“ Die LoRa-Sendeeinheiten sind kostengünstig, haben einen geringen Energieverbrauch und eine hohe Gebäudedurchdringung. Dadurch eignet sich LoRaWAN besonders dort, wo es keinen Mobilfunk gibt, zum Beispiel in Kellern oder Tunnelschächten.

Die Daten der Sensoren werden an sogenannte Gateways übertragen. Bis zu 30 davon werden in der ersten Aufbauphase installiert. Zehn Standorte sind bereits definiert. Eines der ersten Gateways steht bereits auf dem Dach des Roten Rathauses. Diese Installationen werden eine Vielzahl von Anwendungen unterstützen und die digitale Infrastruktur der Stadt erweitern. „Ob Mobilität, Ressourcenschonung, Klimaschutz oder Krisenmanagement, der Einsatz von LoRaWAN-Technologie ist in vielen Bereichen denkbar“, sagt Martina Klement.

Jessica Stritter, Leiterin des Bereichs Energiemanagement bei der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, hebt hervor: „Die BIM sieht in LoRaWAN ein hervorragendes Instrument für die stadtweite Kommunikation. Detaillierte Echtzeitdaten bilden die Grundlage für eine Smart City und helfen, die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Wir freuen uns sehr über die enge Zusammenarbeit mit den Berliner Landesbetrieben bei diesem zukunftsweisenden Projekt“.

Wie Berlins digitale Zukunft aussehen kann, wurde bereits am Beispiel von SENSARE gezeigt. In dem Pilotprojekt des InfraLab Berlin zur Stärkung der Verkehrsresilienz bei Starkregenereignissen übermitteln Druck- und Ultraschallsonden Daten über LoRaWAN-Technologie. Diese können dazu beitragen, Einsatzkräfte und Busse an überschwemmten Straßen vorbeizuführen. Im selben Projekt testete Stromnetz Berlin eine Anwendung zur Verkürzung der Wiederversorgungszeit bei Stromausfällen.

Das neue LoRaWAN-Netz soll stadtweit die Anforderungen der kritischen Infrastrukturbetreiber erfüllen und einen Beitrag zur digitalen Daseinsvorsorge in Berlin bilden. Mit der technischen Umsetzung des Aufbaus ist die Berlin Energie Netz und Service GmbH betraut.

Vorstellung des LoRaWAN-Aufbau am Pumpwerk Wilmersdorf in Berlin, 29.11.2023.