Beim InfraLab Berlin Biz Breakfast können alle, die auf dem EUREF-Campus arbeiten oder an der InfraLab-Community interessiert sind, entspannt in den Tag einsteigen, netzwerken und jedes Mal ein neues Projekt kennenlernen.
Diese Woche haben uns Miriam und Alan von Velogista besucht. Mit den Elektro-Lastenräder ihres Startups wollen sie viele LKW-Transporte in der Innenstadt von Berlin ersetzen. Derzeit werden in europäischen Städten nämlich über 95% der Lieferungen mit Autos und LWKs durchgeführt, obwohl es in 51% der Fälle auch einem Lastenrad möglich wäre.
Velogista wurde 2013 gegründet und ist seit 2016 eine GmbH. Neben den 5 Mitarbeitern im Büro gibt es noch 18 Kollegen und Kolleginnen, die für die Logistik und die Fahrten zuständig sind. Bisher hat das Unternehmen nur zwei Hubs, doch die Betreiber sind gerade auf der Suche nach zusätzlichen Locations, unter anderem im Südwesten der Stadt.
Das Elektro-Lastenrad bietet Platz für eine Europalette
Die elektrischen Lastenräder können mit 250 Kg und der Größe einer Europaltte beladen werden. Ohne CO2-Emissionen bewegen sie sich mit 25 Stundenkilometern durch die Stadt, wobei das Auftragsgebiet derzeit auf das Innere des S-Bahn-Rings beschränkt ist. Transportiert wird alles, was in das Lastenrad passt – selbst frische Lebensmittel kann man sich auf diese Weise liefern lassen. Abgerechnet wird entweder pro Stunde oder pro Stop, und während die Fahrerinnen und Fahrer unterwegs sind, kümmert sich das Team im Büro um die Logistik, plant Touren neu oder passt sie an.
Voll beladen kann ein Elektro-Lastenrad derzeit etwa 50 Kilometer zurück legen, bevor es für etwa sech Stunden ausfällt, um wieder aufgeladen zu werden. Velogista plant jedoch die Zusammenarbeit mit Greenpack – ein Startup, das auch schon bei uns zu Gast war und in Berlin ein dichtes Netzwerk an Leih-Akkus aufbauen möchte. Diese könnten Velogista zu einer mehr oder weniger ununterbrochenen Reichweite verhelfen.
Elektro-Lastenrad für alle, die bereit sind nachhaltig zu denken
Um weiter zu wachsen, ist für dieses Jahr die Integration in Shop-Systeme geplant, und es wird die Gründung eines bundesweiten Netzwerks von Partner angestrebt. Der Markt ist mittlerweile hart umkämpft und gerade fehlt Velogista ein großer Investor. Ihr Trumpf ist jedoch das Know-how, erklärt Miriam. Sie hofft außerdem, dass die Kunden und Kundinnen weiterhin bereit sind, nachhaltig zu denken und etwas mehr Geld auszugeben – ähnlich wie sie sich eben auch dafür entscheiden, im Bio-Supermarkt anstatt bei Discounter einzukaufen.