Drei Fragen, drei Antworten mit Angela Sonnenschein

Angela ist Projektleiterin der KlimaMacher

Angela Sonnenschein

Share this post

In unserer Reihe „Drei Fragen, drei Antworten“ haben wir diesmal mit Angela Sonnenschein (BSR) gesprochen. Angela ist Leiterin der Projektgruppe KlimaMacher, die ein neues kostenloses Klimabildungsangebot für Berlins Schulen entwickelt haben.

Angela, warum hat man beim InfraLab die Projektgruppe KlimaMacher ins Leben gerufen?

Berlin möchte bis 2050 klimaneutral werden. So entstand in einer Arbeitsgruppe des InfraLabs die Idee, ein Klimabildungsangebot für Schulen zu entwickeln, um dieses ambitionierte Ziel zu unterstützen. Der Klimawandel ist Fakt und Klimabildung und nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln daher von enormer Wichtigkeit. Die einzelnen Unternehmen verfügen über verschiedene Bildungsangebote, diese wurden auf einer Online-Plattform gebündelt und mit einem neuen, integrativen Angebot, dem Klimarundgang – so nannten wir es damals – ergänzt. Wir entwickelten die Webseite „klimamacher.berlin“ mit den einzelnen Angeboten der Unternehmen unter „Kiez und Schule“ und dem Klimarundgang unter „Projektwoche KlimaMacher starten“.

Inzwischen haben wir die Webseite weiterentwickelt und bieten direkt nutzbare, praxisnahe und lehrplanrelevante Unterrichtseinheiten im Rahmen von Medienpaketen an. Die ersten vier sind gerade online gegangen. Sukzessive folgen 8 weitere Unterrichtseinheiten bis zum Ende des Schuljahres.

Warum ist es als Teil der Klimabildung so wichtig, dass den Schülerinnen und Schülern die Funktionsweise einer Stadt erklärt wird?

Der Strom kommt aus der Steckdose, das Wasser aus dem Wasserhahn, der Müll wird regelmäßig abgeholt und wenn ich die Heizung aufdrehe, wird es warm. Das ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Welche komplexen Vorgänge dahinterstecken, wie genau die Stadt funktioniert und welche Schnittmengen es zwischen den verschiedenen Ver- und Entsorgern unserer Stadt gibt, das möchten wir den Lernenden mit unserem Klimabildungsangebot näherbringen.

Wir möchten die SchülerInnen darauf aufmerksam machen, dass sie selbst etwas zum Klimaschutz beitragen können. Wir möchten, dass sie die Zusammenhänge von Klimawandel und Nachhaltigkeit im Kontext der städtischen Infrastruktur Berlins verstehen und auf ihr eigenes Handeln und ihren Lebensalltag übertragen.

Wie sieht das Bildungsangebot der KlimaMacher für die Berliner Schulen aus?

Unser Bildungsangebot bietet Lehrkräfte auf einer Online-Plattform unterschiedliche Module, die für die Klimabildung genutzt werden können. Es können eine Projektwoche, einzelne Projekttage oder auch nur Unterrichtstunden durchgeführt werden. Die Lehrkräfte finden in vier Handreichungen und den praxisnahen Unterrichtseinheiten methodische und didaktische Hinweise, so dass sie die Themen ohne großen Aufwand behandeln können. Die Themen Abfall, Energie, Mobilität und Wasser stehen dabei im Vordergrund. Am Beispiel der Stadt Berlin erarbeiten sich die SchülerInnen ein Grundwissen über die zentralen Versorgungs- und Entsorgungsleistungen sowie deren Klimarelevanz. Sie lernen wie die einzelnen Bereiche miteinander vernetzt sind und erfahren, welche Maßnahmen zum Klimaschutz bereits ergriffen werden. Und wo in Berlin weiterer Handlungsbedarf besteht, um die Hauptstadt klimafreundlicher und lebenswerter zu gestalten. Hier ist noch genug Luft nach oben würde ich sagen.